Erfahrungsbericht von Trainer Falk Seliger zum Start der Jugendliga 2022

Nun bin ich ja auch schon länger im Turn- und Trainergeschäft. Lernte von großen Namen wie Werner Strotzer, Dieter Petersdorf, Harry Pippardt aber auch Nationalturnern wie Sven Tippelt oder Jens Fischer.

Am Anfang jedes Neuanfangs steht eine Vision, ein Ziel. Und das Ziele im Turnen nicht von heute auf morgen gehen, ist mir bewußt. Auch mit dem letzten Jahrgang war der Weg zum Titel 2019 und 2020 lange harte Trainingsarbeit. Und genau an diesem Anfang stehen die neuen „jungen Wilden“ der TsG Jena heute. Als wir im letzten November einen internen Testwettkampf hatten, bemerkte ich das dieser Weg, nach Corona und wenig Training, deutlich schwieriger wird. Von der Meisterschaft möchte ich in den kommenden Jahren gar nicht sprechen. Aber das Podium und somit Edelmetall ist für mich als Trainer ein Ziel. Gemeinsam möchte ich mit diesen Jungs 2024 wieder auf dem Treppchen stehen.

Der deutliche Aufwärtstrend war bereits bei den Ostthüringer Meisterschaften zu sehen. Für den 1. Wettkampf, vergangenen Sonntag in Weimar, wollten wir die Trainingsleistungen bestätigen und mindestens 180 Punkte turnen. Die Kinder kannte diese Grenze nicht. Ich war in erster Linie darauf gespannt, wie sie so eine Atmosphäre aufnehmen.

David Brose bestritt seine ersten großen  Wettkampf außerhalb Jena. Im Einturnen hatte er zahlreiche Fragen rund um den Wettkampf, Mannschaften und Geräte. Vor allem an den schwierigen Geräten Pauschenpferd und Ringe steuerte er dann aber wichtige Punkte fürs Team bei. Max Günther wirkte zu Beginn erschrocken, als er die 16jährigen „großen“ Turner aus anderen Vereinen sah. Im Wettkampf unerschrocken turnte er seine Übungen an den Ringen, am Boden und am Sprung durch – bekam sogar 2x den Standbonus. Jonas Diegel wollte am liebsten alle Geräte turnen.

Doch im Modus durften nur 5 der 10 Jungen an jedes Gerät. Er half uns vor allem an unseren schwächeren Geräten, dem Barren und dem Reck. Sehr zufrieden war ich auch mit den Übungen von Karsten Hoffmeier am Barren und Fabian Fischer an den Ringen. Beide rutschen als Ersatzmann für Hermann Matusevich und Clemens Ritzerfeld ins Team. Sie haben beim Debüt in der Jugendliga ihre bis dato besten Übungen geturnt. Ein wenig Sorge hatte ich um meine beiden Erfahrenen Turner Lucas Bendel und Lennox Meier. Beide waren angeschlagen und haben sich trotzdem in den Dienst der Mannschaft gestellt. Verantwortung übernommen und viele  wichtige Punkte fürs Team eingefahren. Für Ole Nitzsche war der Wettkampf ebenfalls besonders. Von mir als Startturner am 1. Gerät, dem Pauschenpferd, eingesetzt, musste er bis zur 2. Übung am letzten Gerät sehr lange die Spannung halten. Wie ein alter Hase und ohne Anzeichen von Nervosität hat er uns gut in den Wettkampf geturnt. Oskar Schneider haderte im letzten Training noch mit dem Salto rückwärts am Boden. Doch auch ohne dieses Element erfüllte er seine Aufgaben am Sprung und Boden hervorragend. Und meine „Allzweckwaffe“ Julian Kindler ist an jedem Gerät einsetzbar. In Weimar turnte er sehr solide an 4 Geräten. Erfreulich für ihn und mich war, dass er erstmals in einem Wettkampf die Langhangkippe am Reck schaffte.

Am Ende standen 183.10 Punkte – deutlich mehr als erwartet. Platz 5 – wie erwartet. Erfreulich war aber, dass der Abstand zu Platz 4 (1,25 Punkte) und Bronze (3,55 Punkte) geringer ausfiel als erwartet. Wir, also die jungen „Wilden“ haben optimal geturnt. Nun müssen wir wieder in jedem Training Gas geben. Am 30.04. geht es erneut in Weimar um Podium und Platzierungen. Vielleicht knacken wir da ja die 185 Punkte 😉

Wir alle, ob Turner oder Trainer, benötigen Motivation. Etwas was uns antreibt. Kleine Ziele zu unseren persönlichen Erfolgen. Jungs: Dieser Wettkampf war für euch ein großer Erfolg. Ein erster Schritt für eure weitere Entwicklung als Turner der Turnsport Gemeinschaft Jena.

 

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